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Autor: Halyna Walther
Datum: 03.01.2012
Views: 2568
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Windrad und Fotovoltaik - eine gute Ergänzung

Die Koppelung von Wind- und Solarenergie wird für das Eigenheim oder Gewerbegebäude durch Solar-Wind-Hybridanlagen realisiert. Der Vorteil der Anlage: Die Aufnahme und Umwandlung des Stroms muss nur einmal erfolgen, unabhängig davon, ob er aus Windkraft oder Solarenergie stammt. Damit kann in (fast) jeder Wetterlage umweltfreundlicher Strom erzeugt werden.

Der Vorteil der Wetterunabhängigkeit

Tatsächlich verhalten sich die Wetterlagen für Solar- oder Windenergie sehr oft komplementär zueinander. Wenn die Sonne nicht scheint, herrscht in der Regel Tiefdruck, der meist Wind erzeugt. Natürlich ist auch beides gleichzeitig möglich, also Sonnenlicht und Wind. Dann wird mehr ins Netz eingespeist oder überschüssiger Strom in Gleichstrombatterien gespeichert. Diese Lösung ist (noch) teuer, die Hersteller subventionieren daher die Akkus. Die Preise werden aber im Verlaufe der nächsten ein bis zwei Jahre signifikant sinken. Einen Vorteil haben Hybridanlagen jetzt schon: Sowohl das Windrad als auch die Solaranlage sind weitestgehend wartungsfrei. Solarmodule sollten lediglich alle ein bis zwei Jahre mit destilliertem Wasser gereinigt werden, Windrotoren werden heute meist ohne Kohle-Bürsten hergestellt, damit entfällt auch hier die Wartung. Die befürchtete Lärmemission fällt auch weit geringer aus als vielfach befürchtet, sie ergibt sich vorwiegend aus der Dimensionierung der Anlagen. Bei Hybridanlagen wird aber das Windrad eher klein gehalten. Die Leistung der Anlagen kann mit 400 Watt relativ klein sein, es gibt auch 3,5-kW-Anlagen, mit denen ein Eigenheim schon recht gut ausgestattet ist. Letzten Endes ist das eine Frage der Investitionsbereitschaft. Möglicherweise werden sich die Anlagen noch mehr durchsetzen, wenn die Einspeisevergütung für Windkraft - anfänglich 9,2 Cent/kWh, nach fünf Jahren 5,02 Cent - vielleicht doch noch einmal angehoben wird. Sie liegt weit unter der für Solarstrom von 24,43 Cent/kWh (alles Angaben für Kleinanlagen unter 30 kW). Oder es setzen sich vermehrt Insellösungen durch, denn abseits vom Sparpotenzial und der Umweltfreundlichkeit haben viele Eigenheimbesitzer ein weiteres Motiv für Wind- und Solarkraft auf dem heimischen Dach, nämlich die Autarkie. Das wirkt in einem hoch industrialisierten Land ein wenig anachronistisch, aber der Wunsch nach unabhängiger Energieversorgung sitzt sehr tief. Und schließlich gibt es andere hoch entwickelte Staaten wie die USA, die des Öfteren von massiven Stromausfällen betroffen sind.

Technische Details der Anlagen

Es gibt Komplettsets schon sehr klein für das heimische Gartenhäuschen, es gibt sie als Powerlösung mit 3.500 Watt, und es gibt auch noch größere Anlagen. Eine 3,5-kW-Anlage besteht aus einem Sinus-Wechselrichter, der für die Dauerleistung von 3,5 kW ausgelegt ist, bis zu acht Solarmodulen mit je 230 Watt, also einer Gesamtleistung von 1.840 Wp (Watt-Peak, die erzielbare Höchstleistung) und einem Vertikal-Windgenerator mit einer Nennleistung von 1.200 Watt bei 12 m/s Windgeschwindigkeit. Sie haben jetzt richtig gerechnet, lieber Leser, das sind keine 3,5 kW, sondern nur 3,04 kW, aber es weht manchmal auch stärkerer Wind. Die 12 m/s werden bei Windkraftanlagen stets als Referenzwert angegeben. Entscheidend bei der Anlage ist die mögliche Dauerbelastung bis 3,5 kW und auch eine kurzzeitige Spitzenlastaufnahme über 10 kW. Es gehören schließlich auch der entsprechende Wechselrichter dazu, ein Wind-Ladecontrollor, Solarakkus (man verwendet mindestens vier Stück mit 800 Amperestunden Kapazität) sowie die Batterieanschlusseinheit und die gesamte Modulverkabelung. Dies ist nur ein Beispiel, die Anlagen gibt es prinzipiell in jeder Größenordnung. Und sie sind nicht zu teuer, das vorgestellte Projekt liegt unter den Kosten einer reinen Fotovoltaikanlage mit vergleichbarer Leistung.

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