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Autor: Klaus-Martin Meyer
Datum: 08.06.2010
Views: 2173
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Was ist Jatropha und wo wird es angebaut?

Jatropha-Pflanzen, die den Wolfsmilchgewächsen zugeordnet werden und in den Ländern Afrikas und Asiens vorkommen, führten Jahrhunderte ein Schattendasein als Grundstücksbegrenzungen oder Heckenbepflanzungen zum Schutz vor Desertifikation und Erosion.

Seit einigen Jahren jedoch gewinnt eine der etwa 190 bekannten Arten der Jatropha, die Jatropha curcas, auch Purgiernuss genannt, an Bedeutung. Die reifen, schwarzen Kapselfrüchte des bis zu acht Meter hohen Strauchs enthalten elliptische, 1,7 × 1 cm große Samen, die zur Hälfte aus Fett bestehen und als Bioöl die Energieprobleme vor allem in Entwicklungsländern lösen sollen.

Jatropha ist eine sehr bedarfslose Pflanze, die selbst langanhaltende Trockenphasen gut übersteht und auf mageren Böden im tropischen und subtropischen Klima gedeiht. Sie ist robust und Krankheiten können ihr nur sehr selten Schaden zufügen, selbst gegen Wildfraß ist sie geschützt durch ihren giftigen Planzensaft und somit sehr ergiebig als Nutzstrauch.
Ehemals karge Flächen der Tropen und Subtropen, in Südamerika, Afrika und Südostasien werden gefördert von westlichen Investoren seit einigen Jahren deswegen zu grünen Jatropha-Plantagen, die der Ölgewinnung dienen und als Entwicklungshilfeprojekt der Bevölkerung vor Ort Verdienstmöglichkeiten geben sollen.

Selbst global agierende Energiekonzerne wie BP und D1 Oils, forcieren in den Anbau von Purgiernuss und investierten seit 2007 etwa 100 Millionen US Dollar, weitere Projekte sind in Planung und Umsetzung. Die Anbaufläche allein dieser beiden Konzerne umfasst mittlerweile rund eine Million Hektar, viele davon in Indien, Unternehmensziel sind weitere 300.000 Hektar pro Jahr.

Umweltschützer halten diese Entwicklung für bedenklich, da Jatropha curcas in großen Monokulturen genauso anfällig wie andere Pflanzen wird und der Anbau somit unrentabel.
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