Vielleicht kann man sagen, dass die heutigen Gewerkschaften ähnlich den damaligen Zünften sind. Schon im frühen Mittelalter entstanden die ersten Zünfte. In der damaligen Form gibt sie heute zwar nicht mehr, dennoch haben sich Tradition und Zunftkleidung bis heute bewahrt.
Als man damals begann immer mehr Städte zu bauen, schlossen sich Handwerker zusammen und bildeten die ersten Zünfte. Dies hatte mehrere Gründe, zum einen wollte man das Handwerk in der eigenen Stadt kontrollieren und fremde Handwerker aus anderen Städten vermeiden, regelte beispielsweise aber auch Arbeitszeiten, Ausbildungszeiten und Preise.
Religiöse Werte, Tradition und die Pflege des gesellschaftlichen Lebens wurden klar geregelt und daran hatte man sich auch zu halten. Verstieß man damals gegen eine der Regeln, wurde man aus der Zunft ausgeschlossen. Nicht selten besaßen Zünfte auch einen politischen Einfluss. Selbstverständlich trug man auch nicht irgendein Kleidungsstück, sondern Zunftkleidung, an der man eindeutig erkennen konnte zu welcher Zunft man zugehörig war. Dies wurde durch ein entsprechendes Zunftwappen deutlich gemacht. Die Zunftkleidung bestand aus einer Zunfthose, einem Zunfthemd, zum Teil aus einem Zunfthut und entsprechenden Schuhen. Bis heute wird in einigen Handwerksberufen Zunftkleidung getragen und dies auch noch mit der Symbolik der Zunft. Die Tradition der Zünfte wird auch heute noch in einigen Handwerksbetrieben an die Gesellen weiter gegeben und man trägt nicht „einfach so“ Zunftkleidung, sondern verbindet damit eine alte Tradition und den Stolz auf das erlernte Handwerk. Bis heute gibt es verschiedene Wappen für die Zunftbekleidung. Typische Handwerksberufe in denen noch Zunftkleidung getragen wird sind zum Beispiel Zimmerer, Bootsbauer, Tischler und Schreiner, Dachdecker und Maurer. In den Handwerksberufen ist die Bekleidung sogar gesetzlichen Richtlinien unterworfen, denn Sicherheit steht dabei an erster Stelle. Zunftkleidung wird bis heute nach hohen Ansprüchen hergestellt, die verwendeten Materialien sind hochwertig und langlebig, aber auch die Optik wurde dem heutigen Geschmack angepasst.
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