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Infos zum Artikel
| Autor: |
Rene Graeber |
| Datum: |
05.04.2007 |
| Views: |
1597 |
Bewertung
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Bewertung des Artikels Durchschnittlich 2 von 5 bei 11 Bewertung(en) |
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Pflanzenheilkunde in der modernen Medizin |
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Früher war die Pflanzenheilkunde ein Bestandteil der Erfahrungsmedizin: welche Pflanze gegen welche Beschwerden wirkte, wurde von einer Kräuterheilkundigen zur nächsten weitergegeben.
Das Pflanzen als Heilmittel wirken ist seit Jahrhunderten bekannt. Heutzutage forschen Pharmaunternehmen intensiv an Heilpflanzen, um herauszufinden, welche Wirkstoffe der Pflanzen wie und warum wirken.
Die Wirkstoffe der Pflanzen können heutzutage zum Teil isoliert und deren Wirkung in Versuchen nachgewiesen werden. Klassische Beispiele sind die Wirkstoffe des Fingerhuts (Digitalisglykoside), die in hoher Dosierung als starkes Gift wirken, in niedrigerer Konzentration zur Behandlung einer Herzschwäche eingesetzt werden.
Ein anderes Beispiel ist das Pfeilgift der südamerikanischen Indianerstämme, dessen Wirkstoff Curare zur Muskelerschlaffung während einer Narkose verwendet wird.
Unsere so genannte „moderne Medizin“ arbeitet mit einer Vielzahl von Medikamenten pflanzlicher Herkunft. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass vom Gesetzgeber pflanzliche und synthetisch hergestellte Medikamente gleichgestellt sind. Der Unterschied besteht darin, dass synthetische Präparate nur einen Wirkstoff, pflanzliche dagegen ein „Gemisch“ mehrerer Wirkstoffe enthalten. Es wird angenommen, dass diese Begleitstoffe nicht unwichtig sind und zur Wirkung der „Hauptsubstanz“ wesentlich beitragen.
Dabei ist der Wirkstoffgehalt ein und derselben Pflanzenart nicht immer gleich. Dies hängt von natürlichen Gegebenheiten wie Bodenbeschaffenheit, Klima und Einwirkungsdauer des Tageslichtes ab. Ernte, Lagerung aber auch Trocknung der Pflanzen spielen ebenfalls eine Rolle.
Ätherische Öle in Pflanzen
Die Duftstoffe der Pflanzen hemmen Entzündungen, lösen Verschleimungen bei Erkältungen, wirken krampflösend auf die Bronchial- und die Magen-Darm-Muskulatur. Sie regen die Nierentätigkeit an und fördern damit die Harnausscheidung; außerdem wirken sie appetitsteigernd. Auch sagt man ihnen eine allgemein „stärkende Wirkung“ nach.
Flavonoide
Flavonoide sind in zahlreichen Pflanzen zu finden: sie stärken die Gefäßwände, beeinflussen die Blutgerinnung, das Herz und den Kreislauf, oder sie wirken harntreibend.
Gerbstoffe
Diese Substanzen haben eine adstringierende, das heißt zusammenziehende und bindende Wirkung. Sie helfen deswegen bei Verletzungen der Haut und der Schleimhäute. Dadurch erhöhen sie die Widerstandsfähigkeit der äußeren Körperhülle gegen Krankheitserreger.
Kieselsäure
Kieselsäure ist für Haut, Bindegewebe, Haare und Nägel ein wichtiger Bestandteil. Einige Heilpflanzen nehmen Kieselsäure aus dem Boden auf. In entsprechender Menge verabreicht, können sie beim Menschen einen ernährungsbedingten Mangel an dieser Substanz ausgleichen.
Saponine
Saponine verflüssigen den Schleim und erleichtern so das Abhusten bei Erkältungen. Manche dieser Inhaltsstoffe wirken bei erhöhter Flüssigkeitsansammlung im Körpergewebe (Ödeme) wassertreibend. Saponine helfen außerdem gegen Unreinheiten der Haut, bei rheumatischen Beschwerden und bei Entzündungen.
Schleimstoffe
Schleimstoffe sind in zahlreichen Heilpflanzen zu finden, doch nur in wenigen sind sie in so großen Mengen vorhanden, dass eine deutliche Wirkung eintreten kann. Die aus Kohlenhydraten bestehenden Stoffe bilden zusammen mit Wasser eine zähflüssige Lösung, die sich bei entsprechender Anwendung wie ein Schutzfilm über die Schleimhäute legt und dadurch reizmildernd wirkt.
Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
Diesen Wirkstoffen kommt eine insgesamt unterstützende Funktion beim Heilungsprozess zu. Sie ermöglichen den ungestörten Ablauf vieler chemischer Reaktionen im Körper und sind wichtige Bestandteile der Gewebe. Gezielt eingesetzt, können sie entsprechende Mangelzustände beheben. So wird z.B. bei Vitamin-CMangelzuständen der stark Vitamin-C-haltige Sanddorn eingesetzt.
Wurzeln, Blätter oder Blüten?
Nicht in allen Pflanzenteilen finden sich die Wirksubstanzen in gleich hoher Konzentration. So stecken die heilkräftigen Stoffe bei Ingwer in den Wurzeln, bei der Artischocke in den Blättern, bei Kamille in den Blüten und bei Anis in den Früchten. Manchmal werden für Heilzwecke die Samen genutzt, z.B. bei der Rosskastanie, oder gar die Rinde, wie bei Eiche und Weide. Auch das gesamte oberirdische Kraut einschließlich der Blüten kann Verwendung finden.
Mehr zur Pflanzenheilkunde und deren Anwendung finden Sie online im Heilpflanzen-Lexikon unter: www.heilpflanzen-lexikon.com.
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