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Ende der 1960er Jahre wurde in den USA von Vertretern der Humanistischen Psychologie der Begriff der Transpersonalen Psychologie geprägt. Die humanistischen Psychologen lehrten, dass sich gesunde und schöpferische Persönlichkeiten jeweils mit dem Ziel der Selbstverwirklichung entfalten und dass psychische Störungen dann entstehen, wenn äußere Umwelteinflüsse die Selbstentfaltung blockieren. Die Transpersonale Psychologie ist eine Erweiterung dieser klassischen, humanistischen Psychologie, die neben der personalen Einzigartigkeit auch die transpersonale Perspektive, die über das Ich hinausreicht, würdigt. In der Transpersonalen Psychologie werden die Bewusstseinszustände jenseits (trans) von personaler Erfahrung untersucht: Bewusstseinserweiterung, Irrationales, Spiritualität, Religion, Übersinnliches und anderes mehr. Damit versteht sich die Transpersonale Psychologie als Bindeglied zwischen herkömmlicher Psychologie, spirituellen Einflüssen, Religion und philosophischen Weisheiten. Die Transpersonale Psychotherapie baut damit auf der Lehre der Transpersonalen Psychologie auf und verwendet neben verschiedenen humanistischen Therapieverfahren vor allem meditative und hypnotische Methoden. Außerdem werden verschiedene spirituelle Techniken eingesetzt, wie zum Beispiel die Gestalttherapie, die Körpertherapie, schamanische Techniken sowie die psycholytische Psychotherapie, die zur tiefenpsychologischen Therapie auch psychoaktive Substanzen, wie LSD, Mescalin und anderes mehr einsetzt. Solche Substanzen sind in Europa seit den 70er-Jahren aber weitgehend verboten. Mit Hilfe der Transpersonalen Psychotherapie sollen bewusstseinserweiternde Erfahrungen möglich werden, die auf das Leben des Menschen eine nachhaltig Wirkung ausüben. In Deutschland gibt es eine Reihe von Institutionen, Vereinen, Therapeuten sowie kosmopolitisch Interessierte, die sich diesem transpersonalen Ansatz besonders verbunden fühlen.
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