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Autor: Rene Graeber
Datum: 27.03.2007
Views: 2115
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Wassergießungen nach Pfarrer Sebastian Kneipp

Die Wassergießungen nach Sebastian Kneipp sind ein klassisches Verfahren der Naturheilkunde. Die Wasserheilkunde selbst, war keine „Erfindung“ von Sebastian Kneipp – vielmehr entwickelte er die Anwendungen, der bis dahin bekannten Wassertherapie weiter. Das besondere Verdienst von Sebastian Kneipp ist die „Verfeinerung“ der Anwendung und die Entwicklung der Gießtechnik.

Unter den „Güssen“ versteht man das Begießen des Körpers oder von Körperteilen, mit Wasser. Güsse, zumal solche, die mit heißem und kaltem Wasser wechselten, waren schon im Altertum in Gebrauch. Bei uns wurden sie zuerst wieder durch die Quellduschen von Prießnitz bekannt, später wurde ihre praktische Anwendung von Kneipp zu einem überlegten System ausgebaut.

Nach Kneipp unterscheidet man zwischen Knie-, Schenkel-, Rücken-, Arm-, Obergüssen. Je kälter dabei ein Guss ist, desto stärker ist die nachfolgende Wärmeentwicklung. Beim Knieguß werden Fuß, Unterschenkel und Knie begossen. Dabei wird ein Wasserstrahl von den Fersen bis zum Knie und zurück geführt; dieser Guss soll das Blut vom Kopf ableiten und chronische Kopfschmerzen bekämpfen.

Beim Schenkelguß wird das ganze Bein bis zur Hüfte begossen - die Wirkung ist stärker als beim Knieguß.

Der Rückenguß setzt dann den Schenkelguß fort, er ist in seiner 'Wirkung besonders stark und soll vor allem das Zentralnervensystem beeinflussen. Ältere, schwächliche und herzkranke Menschen dürfen ihn nicht anwenden.

Der Armguß, bei dem wir die Arme von unten nach oben und wieder zurück begießen, ist besonders milde und wird bei verschiedenen Herzkrankheiten (Herzasthma, Neigung zu Herzkrämpfen), rheumatischen Schmerzen der Arme und Schultern oder auch bei Nervosität und Schlaflosigkeit angewandt.

Beim Oberguß stützen wir uns mit den Händen auf. Der Guß beginnt beim rechten Arm nach aufwärts, geht über die Schultern zur Brust und über den linken Arm zurück, indem man das Wasser nach vorn abfließen lässt.

Der Oberguß ist vor allem ein natürliches Mittel gegen Asthma und wird bei chronischen Bronchialkatarrhen verwandt.

Neben diesen lokalen Güssen, sind dann noch der Vollguß und der „Blitzguß“ bekannt.

Der Vollguß beseitigt Stauungen allgemeiner Art und regt die Blutzirkulation und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukte an. Beim Vollguss wird der ganze Körper mit Wasser übergossen und gleichzeitig der Körper energisch mit den Händen „frottiert“.

Den Blitzguß können sich nur widerstandsfähige Naturen leisten, die an Fettsucht, Rheumatismus, Stoffwechselkrankheiten und chronischen Gelenkerkrankungen leiden. Die Einrichtung für den „Blitzguß“ fand sich früher in vielen Schwimmanstalten. Man wird aus kurzer Entfernung mit einem dünnen Wasserstrahl bespritzt, der unter einem gewissen Druck steht. Der Strahl wird langsam verschärft und geht von den Beinen am Außenrand des Rückens zu den Schultern hinauf, die Arme hinab, wobei sowohl die vordere wie die hintere Körperseite bespritzt werden. Der Blitzguß dauert höchstens vier Minuten und wirkt außerordentlich belebend auf die Nerven und die Stimmung.

Bei allen Wasseranwendungen kommt es darauf an, dass ein Wärmegewinn eintritt. Eine Wasseranwendung, der kein wohliges Wärmegefühl folgt, sondern ein längeres Frieren, ist immer verkehrt. Besonders für Menschen, die leicht frieren, wäre es verkehrt, mit einer kalten Volldusche (Vollguss) zu beginnen. Der Körper muss durch die heiße Volldusche
gründlichst erwärmt werden, erst dann folgt die kurze kalte Volldusche. Ein drastischer Wechsel, den kräftige Personen öfters wiederholen werden, zumal wenn die Wechseldusche nicht täglich angewandt wird.

Weitere Tipps und Informationen zur Naturheilkunde finden Sie auf dem Portal: www.yamedo.de.

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