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Infos zum Artikel
Autor: |
Dniize K. |
Datum: |
11.12.2007 |
Views: |
3454 |
Bewertung
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Bewertung des Artikels Durchschnittlich 2 von 5 bei 11 Bewertung(en) |
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Was ist das Hausarztmodell? |
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So genannte Hausarztprogramme werden bei immer mehr Krankenkassen angeboten. Wer bei diesen teilnimmt, verpflichtet sich, im Falle einer Krankheit zunächst seinen Hausarzt aufzusuchen, bevor ein Facharzt konsultiert wird. Im Gegenzug müssen Sie meistens nur einmal im Jahr die Praxisgebühr zahlen. Also nur 10€ statt ggf. 40€ im Jahr. Oder sie wird von der Kasse ganz erlassen. Dabei verfolgen die Krankenkassen vor allem das Ziel, kostenaufwändige Doppeluntersuchungen zu verringern und damit Geld zu sparen. Außerdem soll eine effizientere Versorgung der Patienten gewährleistet werden: Eine verbesserte Abstimmung und Beratung zwischen Haus- und Facharzt, die gezieltere Verordnung von Medikamenten, sowie die Weiterleitung zum richtigen Facharzt ohne Umwege sollen dazu beitragen. Der Hausarzt soll also einen umfassenden Überblick über die Krankengeschichte des Patienten haben und so unnötige Besuche bei anderen Ärzten vermeiden.
Ausgenommen von diesem Programm sind Notfälle und Erkrankungen, die außerhalb des Tätigkeitsfeldes des Hausarztes liegen (z.B. Gynäkologie, Augenheilkunde). In diesen Fällen muss jedoch die Praxisgebühr gezahlt werden.
Wollen sie an einem solchen Programm teilnehmen, müssen Sie als Patient sich für ein Jahr für einen Hausarzt entscheiden. Dieser muss jedoch einen entsprechenden Vertrag mit der Krankenkasse abgeschlossen haben. Diese Verträge sollen sicherstellen, dass die Hausärzte gewisse Qualitätsanforderungen erfüllen, z.B. Fortbildungsmaßnahmen in Anspruch nehmen oder eine bestimmte Praxismindestausstattung besitzen. Mittlerweile sind mehr als die Hälfte der Hausärzte in Deutschland in diesem Programm eingeschrieben. Ihre Krankenkasse hilft Ihnen dabei, einen Hausarzt in ihrer Nähe zu finden. Weiterhin ist in diesem Modell eine Hausapotheke vorgesehen. Diese kann eine Liste der für den Versicherten abgegebenen Medikamente führen und so mögliche negative Wechselwirkungen vermeiden und bei Auffälligkeiten Kontakt zum Hausarzt aufnehmen. Dies ist im Hinblick auf etwa 300000 Krankenhauseinweisungen wegen negativer Arzneimittelwechselwirkungen ein wichtiger Schritt.
Vorteile
Häufig bieten die Krankenkassen ihren am Hausarztmodell teilnehmenden Versicherten Vorteile an. Dazu gehören beispielsweise die Erlassung bzw. Senkung der Praxisgebühr, reduzierte Zuzahlungen in der Apotheke oder niedrigere Kassenbeiträge. Durch den selteneren Ärztewechsel wird das Verhältnis zwischen Patient und Hausarzt gestärkt und die Versorgung kann somit besser abgestimmt und langfristig gesichert werden. Weiterhin stehen die teilnehmenden Hausärzte ständig in der Pflicht, an Weiterbildungsprogrammen teilzunehmen, so das die Qualität aufrecht gehalten werden kann.
Nachteile
Als nachteilig anzusehen ist, dass Sie keine freie Arztwahl besitzen. Sie sind verpflichtet mindestens ein Jahr lang bei einem festgelegten Hausarzt, der an diesem Programm teilnehmen muss, zu bleiben. Ein Wechsel ist nur in Ausnahmefällen möglich, also wenn das Verhältnis nachhaltig gestört sein sollte. Die Möglichkeit vergleichende Untersuchungen durchführen zu lassen und eine Zweitmeinung bei verschiedenen Fachärzten einzuholen wird außerdem erschwert. Sie vertrauen also immer nur auf einen einzigen Arzt. Zum Teil sind in den Verträgen zwischen Arzt und Krankenkasse bestimmte Behandlungsrichtlinien vorgeschrieben, an die sich der Arzt bei der Patientenversorgung halten muss. So dass die Therapiefreiheit des behandelnden Arztes manchmal eingeschränkt sein kann.
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