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Infos zum Artikel
Autor: |
Bernhard Heß |
Datum: |
20.11.2007 |
Views: |
1657 |
Bewertung
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Bewertung des Artikels Durchschnittlich 2 von 5 bei 11 Bewertung(en) |
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Kunsthandwerkliche Vorführungen |
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Die Präsentation von seltenem und altem Handwerk und teilweise schon ausgestorbener Kunst erfreut sich in gegenwärtigen Zeiten auf Themenbezogenen Märkten und Verbrauchermessen großer Beliebtheit. Große Menschentrauben stehen um den vorführenden Kunsthandwerker und sind an seinen Werkzeugen, der Umsetzung und Historie seines Handwerkes interessiert. Kaum zu glauben, dass da ein Mensch aus einem Holzstück filigrane Skulpturen mit wenigen Hilfsmitteln erschafft. Unmöglich, dass aus einem flachen Holzbrett ein negativ und spiegelverkehrt geschnitztes Springerle Model entsteht. Faszinierend, wie ein Glasbläser mit etwas Hitze und der Kraft seiner Lunge kunstvolle Schöpfungen entstehen lässt. Erstaunlich, wie in der kundigen Hand des Schreiners die verschiedensten nützlichen Kleinmöbel gefertigt werden. Einfach unvergleichlich, wie aus verschiedenen Glasteilen ein ganzes Glasmosaik entsteht.
An solchen Reaktionen kann man erkennen, dass dem breiten Teil des Publikums die Bindung zur Herstellung der einzelnen Produkte fehlt. Oftmals wird auch durch billige und massenhaft produzierte Produkte der Mitbewerber aus dem Ausland der Wert der in reiner Handarbeit hergestellten Artikel erheblich geschmälert. Viele Kunden entscheiden sich für ein scheinbar ähnliches, jedoch qualitativ nicht gleichwertiges Stück.
Auf Kunsthandwerker-Märkten sollte bewusst auf den Unterschied zwischen eigens produzierendem Kunsthandwerk und fliegenden Händlern mit minderwertigen Waren geachtet werden. Beim käuflichen Erwerb derartiger Handelsware sollte man auch daran denken, dass viele dieser Produkte in ausgebeuteten Drittländern entstehen und arme Menschen, ja teilweise sogar Kinder unter unwürdigsten Bedingungen an der Fertigung solcher Waren arbeiten müssen. Durch die Anschaffung jedes Stückes wird also zwangsläufig die Billigarbeit gefördert.
Bei der Anschaffung eines kunstgewerblichen Gegenstandes sollte man sich also vom Kunsthandwerker oder Künstler selbst eingehend über die Herstellung seiner Produkte und die Herkunft der Materialien beraten lassen. Ein qualitativ einwandfreies Stück deutscher Wertarbeit wird das Herz dauerhaft erfreuen.
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