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Autor: Enrico Wnendt
Datum: 08.02.2007
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Vor- und Nachteile der privaten Krankenversicherung

„Sie sind Privatpatient?“ „Moment, der (Chef-)Arzt nimmt Sie gleich dran!“
Sie haben diesen Satz noch nie gehört? Dann spitzen Sie beim nächsten Arztbesuch einmal die Ohren.

Patienten, die sich privat versichert haben, können von einigen Vorteilen während der Behandlung ihrer Krankheit profitieren. Dazu gehören u.a. keine Praxisgebühr und keine Rezeptgebühr bei Medikamenten. Zudem genießen sie individuelle Tarife für die ambulante, stationäre oder Zahnarztbehandlung. Auch das medizinische Fachpersonal scheint dem Patienten freundlicher zu begegnen, wenn es seine Leistungen nach dem Höchstsatz der Gebührenordnung für Ärzte (GoÄ) bei einer privaten Krankenkasse abrechnen kann.

Die Private Krankenversicherung kann in Form eines Basistarifes mit hoher oder niedriger Selbstbeteiligung in Anspruch genommen werden. Dabei kann jeder Versicherte seine Beitragszahlung individuell wählen. Sein Einkommen spielt keine Rolle, insofern es über ca. 4000 € monatlich liegt. Vorher ist ein Eintritt nicht möglich.

Der Privatpatient gestaltet beim Abschluss des Versicherungsvertrages seinen Leistungskatalog individuell. „Pauschalversicherung“ ist ein Fremdwort. Der Staat kann weder in den Leistungskatalog noch in die Beitragsbestimmungen eingreifen. Im Durchschnitt erwarten den Privatversicherten bessere Leistungen im Rahmen des Gesundheitswesens. Dazu gehört beispielsweise der Anspruch auf ein Einbett- bzw. Zweibettzimmer.

Trotz dieser Vorteile ist die private Krankenversicherung nicht für alle Bürger und Bürgerinnen empfehlenswert, da sie auch einige Nachteile in sich birgt. Hier wäre vor allem der große Aufwand bei den Abrechnungen der medizinischen Leistungen zu nennen. Außerdem muss man sämtliche Kosten zunächst einmal selbst tragen bevor sie von der Krankenkasse erstattet werden.

Als weiterer Nachteil der privaten Krankenversicherung muss aufgezählt werden, dass der Rückwechsel in eine gesetzliche Krankenversicherung praktisch ausgeschlossen ist. Dieser Schritt kann nur bei Arbeitslosigkeit oder einer Unterschreitung der Mindestgehaltgrenze gemacht werden. Jedoch nicht wenn der Beitrag zu hoch ist oder der individuelle Leistungskatalog abspeckt.

Für ältere Menschen ist der Eintritt in eine private Krankenversicherung besonders ungünstig, da der Beitrag mit höherem Alter steigt. Dies liegt an der größeren Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme zahlreicher medizinischer Leistungen.

Jedes Familienmitglied muss sich einzeln versichern. Aus diesem Grund steigen die familiären Kosten bei der Privatversicherung in (fast) unermessliche Höhen. Die gesetzlichen Krankenkassen hingegen nehmen einkommensfreie Familienmitglieder kostenlos unter ihre Fittiche.

Abschließend muss gesagt werden, dass der Luxus einer privaten Krankenversicherung zwar sehr angenehm, jedoch (nicht nur finanzielle) Nachteile in sich bergen kann.
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