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Autor: Dipl.-Ing. Lars Wienke
Datum: 07.02.2007
Views: 2489
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Pergamon und deren digitale Rekonstruktion

Pergamon, an dessen Stelle sich heute die türkische Stadt Bergama erhebt, lag an der Westküste Kleinasiens gegenüber der Insel Lesbos. Schon im 7. Jahrhundert v. u. Z. befand sich an dieser Stelle eine menschliche Ansiedlung. Noch in jenen Zeiten, als das griechische Festland seine kulturelle Blüte erlebte, war Pergamon eine unbedeutende Bergfeste. Erst nach Alexander dem Großen und nach Abwehr der einfallenden feindlichen Stämme gewann Pergamon politische und kulturelle Bedeutung. Die Akropolis von Pergamon baut sich in Terrassen auf, auf denen man die verschiedensten öffentlichen Bauten errichtete und deren Bauwerke aus verschiedener Zeit stammen. Die höchste Terrasse trägt eine Anlage aus der römischen Kaiserzeit, das Trajaneum. Hallen umgeben auf drei Seiten den streng symmetrisch angelegten Tempel. Der Athena-Tempel der mittleren Terrasse steht leicht übereck, bewahrt sich so seine Freiheit gegenüber den langen zweistöckigen Säulenhallen der Bibliothek, die den Platz säumen. Die untere Terrasse beherrscht der riesige Zeusaltar, bekannt als Pergamonaltar, den König Eumenes II. als Dankopfer für seinen Sieg über die Galater (Kelten) errichten ließ, da nach antikem Glauben der Sieg erst durch die Hilfe der Götter möglich war. Treppen führen zu einer mit einem Säulenumgang umgebenen Plattform. Um seinen Sockel zieht sich ein 130 m langer Fries, der das Ringen zwischen Göttern und Giganten in leidenschaftlicher Erregtheit wiedergibt. Götter und Giganten symbolisieren den Kampf der Pergamener gegen die einfallenden feindlichen Stämme und damit den Sieg des humanistischen Geistes gegen die zerstörenden Gewalten. Hier zeigt sich die Eigenart der Griechen, historisches Geschehen nur im Gewand des Mythos in die Kunst einfließen zu lassen. Der Altar wurde am Ende des 1. Jahrtausends von den damals dort herrschenden Byzantinern abgerissen und als Baumaterial genutzt. Ende des 19. Jahrhunderts fand Humann einen Teil der Bruchstücke, die heute im Berliner Pergamonmuseum gezeigt werden.

Für Museen wurde nun ein Projekt ins Leben gerufen, welches sich zur Aufgabe gemacht hat, sehr berühmte alte Gebäude, interaktiv und in 3D darzustellen.
Als Technologie soll Web3D in Kombination mit Java3D zum Einsatz kommen. Der Web3D Standard hat sich für die interaktive 3D Visualisierung im Internet bewährt und wird bereits seit geraumer Zeit eingesetzt (unter anderem für interaktive Archäologievisualisierung, Gebäudevisualisierung, als 3D Hausplaner, Produktkonfigurator, Produktvisualisierung).
Die Möglichkeiten der 3D Architektur und 3D Animation eröffnen dem 3D Planer, Interessierten, Studenten und Wissenschaftlern völlig neue Wege, die damaligen Konstruktionen anschaulich darzustellen und untersuchen zu können.

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