Burnout ist in Deutschland nicht als Krankheit anerkannt, sondern gilt als ein Problem der Lebensbewältigung. Dennoch stellt ein Burnout-Syndrom nicht nur eine große seelische Belastung für die Betroffenen dar, sondern auch eine ernstzunehmende Gefährdung der körperlichen Gesundheit. Zu den körperlichen Symptomen eines Burnout gehören u.a. Schlafstörungen, Magen-Darm- und Kreislaufbeschwerden, Verspannungen, Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, sexuelle Probleme, Tinnitus / Hörsturz, Immunschwäche sowie erhöhter Blutdruck.
Burnout kann das Leben verkürzen
Eine Langzeitstudie des britischen National Health Service belegt,dass bereits leichte psychische Probleme die Sterblichkeit erhöhen. Die Experten unter Tom Ross sichteten für die Studie Daten von knapp 70.000 Briten über einen Zeitraum von 35 Jahren.
Forscher der Tel Aviv University unter Leitung von Dr. Toker überprüften nun in einer umfassenden Studie den Zusammenhang zwischen dem Burnout-Syndrom und dem Risiko einer koronaren Herzerkrankung (KHK). Mit dem Fortschreiten dieser chronischen Erkrankung erhöht sich das Risiko lebensbedrohlicher Komplikationen wie Herzinfarkt und plötzlicher Herztod. Die KHK gilt als die häufigste Todesursache in den Industrienationen.
Bei den 20 Prozent der Studienteilnehmer, die die höchsten Werte für einen Burnout anzeigten, war das Risiko einer koronaren Herzerkrankung um bis zu 79% erhöht. Insgesamt lag das Risiko, an einer Herzkrankheit zu leiden, bei allen Burnout-Kandidaten um 40 Prozent höher als bei denen, die nicht von einem Burnout betroffen waren.
Die Studie kommt zu der Schlussfolgerung, dass Burnout ein hochgradiger und eigenständiger Risikofaktor für das zukünftige Auftreten von Herzerkrankungen ist - unabhängig von Alkohol- und Nikotinkonsum, Bewegungsmangel oder einer generellen Vernachlässigung der Gesundheit. Im Licht der Studie sollten Mediziner ausgebrannte Patienten routinemäßig auf Anzeichen von Herzerkrankungen testen, sagte Dr. Toker.
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