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Autor: Hans-Henning Curths
Datum: 11.11.2012
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Grundlagen über Ölbindemittel

Vom Umweltamt wird regelmäßig eine Liste der arbeitsmedizinisch und umwelttechnisch geprüften Ölbindemittel veröffentlicht. Öffentliche Einrichtungen wie Feuerwehren, Bundeswehr, Straßenmeisterei, Wasserschutzpolizei dürfen nur gelistete Produkte verwenden, Private und Gewerbetreibende haben freie Auswahl. Generell gibt es verschiedene Basismaterialien: Moler- oder Diatomenerde oft aus Dänemark, Polyurethanflocken aus dem Kühlschrankrecycling, Blähton, Ytongranulat aus dem Recycling z.B. von Bausteinen, Gummigranulat aus Gummirecyclingprozessen (http://www.oel-bindemittel.de), Maisspindelgries, Mulch, Textil/Celluloseflocken, Vliestücher und flüssige Tenside. Jedes Mittel hat seine speziellen Vor- und Nachteile, über die viel diskutiert werden kann. Z.B. sind Tenside weder in der zugelassenen Liste enthalten, noch ist ihre Anwendung verboten und ihre Anwendung scheint bei langen Spuren sehr praktisch. Wenn Sie jedoch ins Wasser oder in den Straßengraben gelangen, und das vorsätzlich passiert, handelt es sich um eine Straftat. Wenn Tensidreste jedoch vollständig in einem geschlossenen Kreislauf aufgenommen werden oder ihre Reste laut Vorschrift mit Ölbindmittel gebunden werden, ist die Verwendung erlaubt. Problematisch ist das mögliche Aufschäumen der Spur nach einem Regen. Dann müßte theoretisch wieder abgestreut werden. Das Aufnehmen einer Ölspur kann also recht kräftezehrend sein. Mulch hat eine hohe Aufnahmefähigkeit, aber der Abbau von Torffeldern oder Mulch ist nicht umweltgerecht. Für sogenannte "Chemikalienbinder" gibt es aktuell keine gültigen Prüfzertifikate oder Prüfvorgaben mehr - seit mehr als 6 Jahren, und die staatlichen Zertifikate sind normalerweise nur 6 Jahre gültig. Diatomenerde als Beispiel ist aber für stärkste Säuren verwendbar. Im Vergleich zu Gummigranulat hat es jedoch eine geringere Binde- und Haltefähigkeit und staubt auch mehr. Dies zeigt sich insbesondere an feuchten Tagen mit Ölschlieren, weil die tonartigen Ölbinder erst Wasser ziehen und dagegen manche Produkte mit Gummigranulat gleich das Öl saugen, da sie auf Wasser schwimmen. Weitere Kriterien der Bewertung sind z.B. die Rutschfestigkeit nach dem Abstreuen oder die Staubentwicklung beim Aufstreuen, bei Wind oder beim Zusammenfegen. Entscheidend ist letztendlich auch der Preis, wobei hier die "Kosten pro aufgenommenem Liter Öl" ausschlaggebend sind! Der eine Anbieter verkauft einen 20 kg Sack mit 60 l Inhalt, der aber nur 10 L Öl bindet, der andere bietet einen konzentrierten Ölbindersack mit 15 kg Inhalt und bindet gleichzeitig 36 l Öl.

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