 |
Infos zum Artikel
Autor: |
Stefan Göbel |
Datum: |
11.05.2012 |
Views: |
1710 |
Bewertung
 |
 |
Bewertung des Artikels Durchschnittlich 2 von 5 bei 11 Bewertung(en) |
|
 |
|
 |
Altersvorsorgebereitschaft von Frauen zu schwach |
 |
 |
Zahlreiche Studien haben mittlerweile nachgewiesen, dass die Altersvorsorgebereitschaft sowie das Risiko von Altersarmut starke geschlechtsspezifische Diskrepanzen aufweisen.
Demnach sind Frauen durchschnittlich wesentlich stärker von Altersarmut betroffen als Männer. Die Gründe für geringere Einzahlungen in die Rentenkasse und die daher oftmals begrenzten Ansprüchen aus selbiger sowie eine ungenügende private Vorsorge sind vielfältig. Der Anteil an Frauen in geringfügiger Beschäftigung und Teilzeitarbeit ist in Deutschland traditionell höher als derjenige von Männern. Auch Erwerbsunterbrechungen aufgrund der Geburt und der Erziehung von Kindern sowie die Pflege von Familienmitgliedern führen zu geringeren Rücklagenbildungen. Zudem verzichten viele Frauen aus einem der vorgenannten Gründe auf eine mögliche Karriere und limitieren damit ihre Möglichkeit auf eine auskömmliche Altersvorsorge.
Aber auch die statistische Lebenserwartung benachteiligt Frauen hinsichtlich der Altersvorsorge. Denn ein durchschnittlich höheres Alter bedeutet, dass mehr Kapital angespart worden sein muss, um die Ausgaben im Alter über die gesamte Lebenszeit decken zu können. Dies ist insbesondere vor dem Gesichtspunkt zu sehen, dass ein höheres Alter in der Regel auch mit höheren medizinischen Aufwendungen einhergeht. Trotzdem kümmern sich Frauen erstaunlicherweise wesentlich seltener als Männer um eine frühzeitige und nachhaltige Altersvorsorge.
Laut einer Umfrage des Forsa-Instituts gaben lediglich 44 Prozent der befragten Frauen an, sich mit dem Thema Finanzen gerne zu beschäftigen, wohingegen 61 Prozent aller befragten Männer diese Aussage trafen. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Entscheidungsfreudigkeit hinsichtlich Finanzfragen. 27 Prozent aller befragten Frauen überlassen Geldentscheidungen anderen. Bei Männern beträgt der Anteil nur 20 Prozent. Das Ergebnis ist verheerend. Laut einer Studie der R+V legen 40 Prozent der Frauen weniger als 50 Euro pro Monat für ihre private Vorsorge zurück, 20 Prozent sogar gar nichts.
Einen entscheidenden Anteil an dieser unbefriedigenden Situation hat nach Meinung von Experten das historische Rollenverständnis der Frauen. So war Frauen in Deutschland die strategische Verwaltung von Geld und die Vermögensplanung bis in die Nachkriegszeit in der Regel verwehrt. Dies war allein Männersache. Versorgerehen waren der Regelfall, in der Frauen lediglich die Haushaltskasse betreuten. So blieb Frauen bei strategischen finanziellen Angelegenheiten oftmals nur eine passive Rolle.
Die Gesellschaft hat sich jedoch gewandelt. Es ist daher im Interesse jeder Frau, sich frühzeitig und nachhaltig mit dem Thema private Altersvorsorge zu beschäftigen und sich auch von unterschwellig weiter wirkenden historisch-soziokulturellen Einflussfaktoren zu verabschieden.
|
 |
 |
Top 5 Meistgelesen
|
|
Top 5 Bestbewertet
|
|
 |
|