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Autor: Dietmar Gamm
Datum: 18.11.2012
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Mangel an Ingenieuren: Problem oder Chance?

"Der Spiegel" schrieb in seiner Online-Ausgabe vom 23.04.2012: "Die Konjunktur zieht an, doch den Unternehmen fehlen Fachkräfte. Laut einer Studie sind mehr als 100.000 Ingenieurstellen in Deutschland unbesetzt. Allein im vergangenen Jahr habe die heimische Wirtschaft dadurch acht Milliarden Euro verloren. Experten sehen die deutsche Innovationskultur in Gefahr."

Unternehmen, die durch die Knappheit an kompetenten Ingenieuren im Markt betroffen sind, haben mehrere Möglichkeiten. Auf der politischen Ebene können sie das Problem artikulieren und sich dafür einsetzen, dass die Ingenieurausbildung attraktiver gemacht wird, mehr Studienplätze bereitgestellt werden und die Emigration von Kandidaten aus anderen Ländern erleichtert wird. Auf der Unternehmensebene gilt es, die Anziehungskraft auf potentielle Kandidaten zu maximieren. Attraktive Positionen mit Entwicklungsperspektiven, marktgerechte Bezahlung und sonstige Leistungen sowie gute Arbeitsbedingungen gehören zu den beeinflussbaren Faktoren. Unternehmensgröße, Produktportfolio und Standort sind für die Auswahlentscheidung des begehrten Kandidaten oder der Kandidatin wichtig - aber in der Regel festgelegt.

Was nicht vergessen werden sollte, ist dass knappe Ressourcen immer die Aufgabe, aber auch die Chance, mit sich bringen, sie besonders schonend oder produktiv einzusetzen. In Bezug auf die "knappen" Ingenieure und Technologen stellt sich dem Unternehmen die Frage, wie sich aus den vorhandenen Ingenieurskapazitäten das Optimum "herausholen" lässt. Betrachtet man die typischen Aufgaben und Tätigkeiten von Ingenieuren, so wird man schnell feststellen, dass diese einen erheblichen Teil ihrer Zeit auf das Lösen von technischen oder Prozessproblemen und auf die Weiterentwicklung von Produkten verwenden. Gleichzeitig fällt auf, dass die Lösungssuche fast immer "heuristisch" erfolgt, ohne adäquates Werkzeug zur Lösungsfindung. Dies hat zur Folge, dass die umgesetzten Ergebnisse oft zeitaufwändig nachgebessert werden müssen und die Lösungskonzeption nicht so schnell und effizient abläuft, wie es möglich wäre. Es wird geschätzt, dass die Effizienz und Effektivität von Ingenieuren und Technologen sich durch die Anwendung systematischer Methoden zur Lösungsfindung und Produktinnovation wie ASIT (Advanced Structured Inventive Thinking) um mehr als 20% steigern lässt. Nicht nur lässt sich so die Produktivität verbessern. Durch den höheren Innovationsgrad der methodisch erarbeiteten Lösungen ergeben sich oft erhebliche Wettbewerbsvorteile. Es lässt sich also zusammenfassend sagen, dass es nicht so sehr darauf ankommt, was man hat. Viel wichtiger ist, was man daraus macht.

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