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Autor: Stefan Göbel
Datum: 16.10.2012
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Private Krankenversicherung ist keine Versicherung der Oberschicht

In der Diskussion um die Private Krankenversicherung sind in Vergangenheit und Gegenwart immer wieder zahlreiche Argumente zu deren Diskreditierung hervorgebracht worden. So wird beispielsweise regelmäßig behauptet, dass die Private Krankenversicherung eine Absicherung der Gesundheit lediglich für sehr gut verdienende oder gar reiche Menschen biete. Daraus leiten Kritiker ab, dass privat Versicherte durch die Nichtteilnahme an der Gesetzlichen Krankenversicherung das gesellschaftliche Solidaritätsprinzip unterlaufen würden.

Eine kürzlich erschienene Studie des wissenschaftlichen Instituts der PKV sowie eine Erhebung der größten deutschen Privaten Krankenversicherung Debeka kommen jedoch zu einem ganz anderen Schluss. Ihren Daten zufolge liegt der Anteil der privat Versicherten mit einem Einkommen oberhalb der Versicherungspflichtgrenze von aktuell ca. 50.000 Euro bei lediglich 16 bis 20 Prozent. Studie und Erhebung ergeben eine wesentlich heterogenere Zusammensetzung als von vielen erwartet. Ähnlich wie die Gesetzliche Krankenversicherung bietet die Private Krankenversicherung einem breiten Querschnitt der Gesellschaft Schutz. Eine wirkliche Überraschung ist zudem der sehr hohe Anteil von rund 50 Prozent an nicht erwerbstätigen Personen in der Privaten Krankenversicherung.

Die Private Krankenversicherung ist also keineswegs eine Versicherung für Reiche. Auch das Solidaritätsargument zielt an den Tatsachen vorbei. Denn privat Versicherte leisten einen durchschnittlich wesentlich höheren Beitrag zur Finanzierung der Gesundheitskosten, indem sie für ihre medizinische Behandlung wesentlich höhere Kostensätze tragen.

Hinsichtlich der wiederkehrenden Forderungen nach einer Einheitsversicherung warnt der Vorstandsvorsitzende der Debeka, Uwe Laue, daher vor einer drohenden Gefahr einer dann entstehenden Zweiklassenmedizin. Denn in einer Einheitsversicherung würden sich seiner Meinung nach finanziell besser gestellte Menschen erst recht privatärztliche Leistungen beispielsweise über private Krankenzusatzversicherungen erkaufen. Laue weist in diesem Zusammenhang zudem auf die angeblich beständig stark steigenden Beitragssätze bei der Privaten Krankenversicherung hin, die vielmehr das Ergebnis von medial pauschalisierten Einzelfällen seien. Tatsächlich wurde in der Branche für das Jahr 2012 eine durchschnittliche Beitragserhöhung von lediglich 4,4 Prozent festgestellt, wobei nahezu jeder zweite privat Versicherte überhaupt keine Beitragsanpassungen hinzunehmen hatte. Der Beitragssatz der Gesetzlichen Krankenversicherung hingegen wurde von 14,9 Prozent von 15,5 Prozent erhöht. Mitunter seien sogar Zusatzbeiträge erhoben worden, während gleichzeitig Leistungen gekürzt worden seien.

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Autor: Stefan Göbel
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