Zum Geburtstag ein Gedicht? Das wär doch was, oder nicht? Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen? Stehlen muss man Geburtstagsgedichte in den Zeiten des Internets zum Glück nicht mehr. Sie lassen sich für private Zwecke aus dem reichhaltigen Angebot im Netz ausborgen, wenn – ja, wenn man sich an die Regeln hält.
Die wichtigste Regel: Gedichte von Dichtern, die mindestens siebzig Jahre tot sind, gelten als gemeinfrei, sind also von jedermann beliebig verwendbar. Alle anderen Fälle sind schwieriger. Als Faustregel kann gelten: Je mehr Menschen problemlos Zugang zum Text haben, desto problematischer ist es, den Text zu verwenden. Also: Eine Geburtskarte mit geborgtem Gedicht, die nur das Geburtskind und ein paar Verwandte sehen, sollte kein Problem sein. Ein Gästebuch im Internet mit einem gedichtverzierten Glückwunsch, das ist schon öffentlich, weil den Eintrag jeder sehen kann, der eine Suchmaschine benutzt.
Wenn man einen Link zur Quelle hinzufügt, dann ist der Dichter möglicherweise besänftigt. Aber vorher fragen, wäre besser. So stellt das zumindest Hans Retep auf seiner Seite mit etwa zwanzig selbst geschriebenen Geburtstagsgedichten dar. Da spricht sicher die Erfahrung, dass dem Kopieren im Netz kaum Einhalt zu gebieten ist, und da ist ein Link zum Urheber besser als nichts.
Wer ganz sicher gehen will, nimmt halt etwas von den alten Dichtern, die lang genug tot sind. Bei ‚Gedichte für alle Fälle’ findet man dafür eine umfangreiche Sammlung an Geburtstagsgedichten. Die Gedichte sind wie der Name schon sagt nach Fällen sortiert, zum Beispiel runde Geburtstage oder Geburtstagssprüche, und lassen sich auch nach Beliebtheit ordnen, so dass Finden und Auswählen relativ leicht fallen.
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