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Autor: Armin Spanring
Datum: 10.01.2011
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Videokonferenz in der deutschen Medizin

Mit Telemedizin wurde seit den 80er Jahren dieses Jahrhunderts experimentiert. Sie vereint die sich weiterentwickelte Technik und die Hoffnung auf eine bessere Versorgung auch für ärmere Teile der Bevölkerung, sowie generell ärmere oder wenig besiedelte Regionen der Welt, in denen die ärztliche Versorgung schwieriger zu erreichen ist. Wie Lisa Cartwright sagt, ist die Verbesserung des Zugangs zu medizinischer Versorgung einer der Hauptaspekte der Telemedizin. So ist es möglich, in verschiedenen Zentren einem Patienten Proben zu entnehmen, und diese per Internet an eine andere Stelle zu senden, die die notwendigen Auswertungsmöglichkeiten besitzt.

Die Lage in Deutschland wird von Ulrich Montgomery, Vize-Präsident der Bundesärztekammer auf Grundlage einer Studie im Auftrag der BÄK folgendermaßen zusammengefasst: „Wir Ärztinnen und Ärzte haben keine Angst vor Telematik und IT-Technik, wenn diese Technik sicher ist und das Patient-Arzt-Verhältnis in keiner Weise beeinträchtigt.“ Die Studie hebt aber gleichzeitig die Wichtigkeit der Datensicherung und der sicheren Datenübertragung hervor. Besonders Hausärzte stehen der neuen Technologie skeptischer gegenüber als Krankenhausärzte. Doch generell werden alle Einsatzbereiche der Telemedizin positiv betrachtet und eine Steigerung in deren Bedeutung für die Zukunft betrachtet. Die meisten Arztpraxen und Krankenhäuser benutzen Computer zur elektronischen Datenspeicherung und ein Internetzugang ist bei fast allen gegeben.

Telemedizin umfasst Bereiche wie Konsultation, Ferndiagnostik, Auswertung von Proben an einem spezialisierten Standort und die Sendung der Resultate an den Ursprungsstandort, sowie weiterführende Beobachtung von Patienten von zu Hause aus. Letzteres könnte im Westen vor allem für Senioren oder Patienten deren Mobilität eingeschränkt ist, von besonderem Interesse sein.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Möglichkeiten weiterentwickeln. Neben verbesserten Videokonferenzsystemen, wird es ebenso wichtig werden, die Sicherheit der Datenübertragung und –speicherung zu gewährleisten, sowie strukturelle Änderungen im Gesundheitswesen vorzunehmen, die ergänzend zum normalen Arzt-Patienten- Kontakt stehen. Telemedizin wird nie die gängige Praxis ausrangieren, aber sie kann als eine zusätzliche Maßnahme genutzt werden, die es Ärzten ermöglicht, sich auf Fälle zu konzentrieren, die eine persönliche Anwesenheit erfordern.
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