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Autor: Maik Förster
Datum: 07.07.2010
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LTE - schneller mobil surfen

Das mobile Internet boomt. Speziell der Absatz von Smartphones steigt stark, wodurch auch mobile Datendienste immer beliebter werden. Man denke z.B. an die vielen "Apps" (kurz für mobile Applikationen) beim I-Phone und anderen Smartphones, deren Anzahl schon die 200000er-Marke überschritten hat. Diese Entwicklung führt zu einer regelrechten Explosion des Datenverkehrs in den Mobilfunknetzen, der mit Mobilfunkstandards der dritten Generation (3G) wie UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) auf längere Sicht nicht mehr bewältigt werden kann. Hier kommt LTE ins Spiel.

Viel höhere Datenraten als Vorgänger UMTS

LTE steht für "Long Term Evolution" und wird bereits als der Mobilfunkstandard der vierten Generation (4G) bezeichnet. LTE nutzt das Frequenzspektrum wesentlich effizienter, spart somit Kosten für die Netzbetreiber und ermöglicht auch viel höhere Datenraten als sein Vorgänger-Standard UMTS. Vorgesehen sind mit LTE etwa 100 MBit/s beim Download und 50 MBit/s beim Upload. Es geht aber mehr. Einer der LTE-Pioniere Ericsson erreichte bereits Datenraten von 144 MBit/s beim Download, während mit UMTS (mit dessen Erweiterung HSDPA) im Vergleich nur bis zu 7,2 MBit/s erreicht werden können. Doch LTE bietet nicht nur höhere Datenraten, sondern auch die Reaktionszeiten des Netzes sind wesentlich geringer. D.h., dass Anfordern von Daten, wie z.B. das Aufrufen einer Website oder das Abrufen einer E-Mail, geht viel schneller.

LTE-Technik

LTE kombiniert Techniken, die z.B. auch beim digitalen terrestrischen Fernsehen verwendet werden, wie OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplex) und MIMO (Multiple Input Multiple Output). Damit lässt sich das zur Verfügung stehende Frequenzspektrum sehr effizient ausnutzen. Das ist wichtig, da die Frequenzen von vielen Interessenten heiss umkämpft sind. LTE arbeitet im 2,6 GHz-Frequenzband, kann aber auch im Bereich der Digitalen Dividende verwendet werden, also in den durch die Digitalisierung des terrestrischen Fernsehens nicht mehr benötigten Frequenzen zwischen 790 MHz und 862 MHz. LTE wurde als ein reines Datenübertragungsverfahren entwickelt. Sprachdienste wie bei seinen Vorgängern UMTS und GSM (Global System for Mobile Communications) werden bei der Einführung von LTE noch keine Rolle spielen. Es werden aber momentan Spezifikationen entwickelt, die auch über LTE eine Sprachübertragung ermöglichen.

LTE: momentaner Stand

LTE befindet sich noch in den Startlöchern. Momentan gibt es weltweit erst ein kommerzielles LTE-Netz in Schweden und Norwegen von Ericsson und TeliaSonera. Dieses startete bereits 2009. Auch die kommerziell verfügbaren LTE-Empfangsgeräte sind noch relativ begrenzt und beschränken sich zunächst auch nur auf USB-Sticks und PC-Karten. Später wird es aber auch LTE-kompatible Handys geben. In Deutschland ist LTE noch nicht verfügbar. Noch finden hierzulande nur einige Kompatibilitäts-Tests und Pilotprojekte statt. Ende 2010 oder Anfang 2011 könnte es dann aber auch in Deutschland erste LTE-Angebote geben. Die Frequenzen, in denen LTE genutzt werden kann, sind bereits versteigert.

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