Die Sexualität der Menschen nimmt doch zu Weilen recht bizarre Formen an. Denn hinter so mancher gutbürgerlichen Tür eines Einfamilienhauses tun sich, vor allem im Kellergeschoss, regelrechte Abgründe auf. Möglicherweise hat das alles mit dem Spieltrieb der Menschen zu tun. Kinder bekommen, sobald sie alt genug sind ein eigenes Zimmer, ein Spielzimmer. Hier können die kleinen ihrer Phantasie freien Lauf lassen und herumtoben, ohne den Eltern auf die Nerven zu gehen. Dieses Prinzip haben sich wohl auch so manche Erwachsene zu Eigen gemacht, indem sie sich im Keller, da wo man keinen Anderen auf die Nerven geht, ihr eigenes Spielzimmer eingerichtet haben. Aber da Erwachsene, vor allem sprachlich, weiterentwickelter sind als Kinder, nennen sie es den Playroom. Eine recht harmlose und unter Umständen missverständliche Bezeichnung für einen Raum, indem Dinge praktiziert werden, die zumindest auf den ersten Blick so gar nichts mit der etymologischen Bedeutung des Wortes ‚Spielen’ zu tun haben. Denn betritt man einen solches Zimmer, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, man stünde geradezu in einem Sexshop. Statt Puppenhäusern, Autorennbahnen und Hüpfekästchenteppich, findet man eine Streckbank mit schwarzem Lederbezug und einen Käfig, der viel zu groß für einen Papagei ist. Weiter hinten in der Ecke des Zimmers steht dann noch ein Andreaskreuz, welches wohl kaum dazu bestimmt ist, den Schienenverkehr im Haus zu regeln. An der Wand hängen Regale bestückt mit diversem Folterinstrument.
Spielzeug für Erwachsenen, das nicht dazu bestimmt ist Spaß und Freude zu vermitteln, sondern Erniedrigung und Schmerzen. Da ist es doch kein Wunder, dass einige Menschen nie Erwachsen werden wollen.
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